"Arbeit an der Sprache ist immer auch Arbeit am Gedanken."
Gesellschaft für deutsche Sprache
Die Sprache ist unser wichtigstes Kommunikationsmittel. Sprachliche Beeinträchtigungen (falsche oder fehlende Lautbildung, verzögerte Wortfindung, geringer Wortschatz, Redeflussstörung ...) und motorische Defizite (fehlender Lippenkontakt, sichtbare Zunge, Probleme im Bereich des Mundes, der Finger, der Füße, der Atmung und Körperhaltung ...) können die Ursache von allgemeinen Lernproblemen sein.
Sprache und Motorik hängen eng zusammen, weshalb die Förderung im motorischen Bereich ansetzt – bei den Zehenspitzen (Frau Maria Summer, ehemalige Leiterin der Sprachheilstätte Rankweil).
Die sprachliche Förderung erfolgt spielerisch und beinhaltet ganzheitliche Methoden – sie orientiert sich an den Bedürfnissen des Kindes:
- Einzelunterricht oder Kleingruppe
- Unterstützung im sozialen und emotionalen Lernen
- Förderung in den Bereichen: Körper- und Sinneswahrnehmung
* Gleichgewicht, Entspannung
* Atmen, Saugen, Kauen, Schlucken
* Grob-, Fein-, Sprechmotorik
* Stimmübungen, Hörübungen
* Lautbildung, Rhythmik
* Wortschatz, Satzbildung
* sprachliches Ausdrucksvermögen
- Förderung für SchülerInnen mit verschiedenen Beeinträchtigungen
Besondere Therapieformen: Neurofunktionelle Reorganisation, Myofunktionelle Therapie, Ballovent, atemrhythmische Körperübungen, Sprechzeichnen, Übungen mit Computerprogrammen, Jonglieren, Trommeln ...
Die Schüler erleben den Sprachheilunterricht mit allen Sinnen.
Die Schüler der Sprach- und Bewegungsklasse erhalten jeden Tag Sprachheil- und Bewegungsunterricht.
Die Eltern werden in die sprachheilpädagogischen Bemühungen mit eingebunden, damit die Übungen bei Bedarf auch daheim geübt werden können.
Marion Weber, Sigrid Thal
Was ist Sprachheilpädagogik?
In der freien Enzyklopädie Wikipedia wird Sprachheilpädagogik folgendermaßen definiert:
Die Sprachheilpädagogik ist eine Integrationswissenschaft, die sich mit wissenschaftlichen Methoden z. B. der Pädagogik, Linguistik, Medizin und Psychologie interdisziplinär in Theorie und Praxis mit sprachlich und kommunikativ beeinträchtigten Menschen personen- und fähigkeitsbezogen schulisch und außerschulisch in den Handlungsfeldern Erziehung, Unterricht und Therapie befasst. Begründet wurde sie unter anderem durch den Mediziner Emil Fröschels (1884-1972) und seinem Partner, dem Lehrer Karl Cornelius Rothe (1880-1931).